Magazin 1/11
Vertrauen
Worauf wir uns verlassen
Vertrauenskrisen sind allgegenwärtig. Doch was ist Vertrauen? Und was geschieht, wenn es in die Krise gerät? Das neue Magazin der Universität Zürich beleuchtet das Thema Vertrauen und die Vertrauensforschung aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven.
Jemandem zu vertrauen sei eine «riskante Vorleistung», sagt der Historiker Jakob Tanner im aktuellen Magazin der Universität Zürich. Doch wir können nicht anders, wir müssen vertrauen – in uns, in andere, in gesellschaftliche Institutionen und Prozesse. Ohne Vertrauen funktionieren weder zwischenmenschliche Beziehungen noch die Gesellschaft als Ganzes. Wie wichtig Vertrauen ist, zeigt die aktuelle Finanzkrise, die vor allem eine Vertrauenskrise ist. Ist das Vertrauen zurück, geht es wieder aufwärts.
In sozialen Netzwerken im Internet geben wir viel von uns preis. Das führt zu neuen Formen gegenseitiger sozialer Kontrolle. Diese ermögliche eine Gesellschaft, die mit weniger Vertrauen auskommt, postuliert der Soziologe Hans Geeser. Vertrauen kann auch verspielt werden, etwa bei Umstrukturierungen, die Mitarbeitende verunsichern und frustrieren.
Forschende an der Universität Zürich untersuchen verschiedene Facetten des Vertrauens, etwa im interdisziplinären Forschungsprojekt «Vertrauen verstehen. Grundlagen, Formen und Grenzen des Vertrauens», das im letzten Jahr gestartet wurde. Das Dossier im neuen Magazin der UZH setzt sich mit der Vertrauensforschung an der Universität Zürich auseinander.
Weitere Themen
Wenn Paare in die Krise geraten. Der Psychologe Guy Bodenmann erforscht in seinem Liebeslabor wie Partner miteinander umgehen. Und er entwickelt Therapiemethoden, die wieder frischen Wind in die Beziehung bringen.
Verführerische Düfte. Orchideen haben raffinierte Strategien entwickelt, um Bienen anzulocken, die sie für ihre Fortpflanzung brauchen: Sie imitieren den Geruch und körperliche Merkmale von Bienenweibchen. Diese Anpassungsstrategien führen zur Entstehung von neuen Orchideenarten.
Bilder für die Ewigkeit. Der Fotograf Jos Schmid und der Chemiker Roger Alberto erwecken eine alte Technik des Fotografierens zu neuem Leben: die Daguerrotypie. Mit ihr wollen sie Bilder machen, die das digitale Zeitalter überdauern.
Dossier Vertrauen
- Digitale Entblössung In sozialenNetzwerken kontrollieren wiruns gegenseitig – das fördertdas Vertrauen. Von Theo von Däniken
Im digitalen Käfig (PDF, 1 MB)
- Ökonomisches Lebenselexier Ohne Vertrauen läuft in der Wirtschaft wenig, das zeigt sichin der Krise. Von Thomas Gull
Blasen voller Vertrauen (PDF, 535 KB)
- Alarm in der Amygdala Misstrauen aktiviert den Mandelkern in unserem Gehirn. Von Roger Nickl
Was uns Gesichter sagen (PDF, 602 KB)
- Mit verbundenen Augen Die Unabhängigkeit der Gerichte fördert das Vertrauen in die Justiz. Von Claudio Zemp
Justitia auf dem Prüfstand (PDF, 549 KB)
- Sozialer Kitt Vertrauen ermöglicht unser Zusammenleben, sagt der Historiker Jakob Tanner im Interview.
"Riskante Vorleistung" (PDF, 615 KB)
- Quell des Vertrauens Der Glaube an Gott bietet Orientierung und Sicherheit. Von Andreas Hunziker und Simon-Peng Keller
- Vergiftetes Betriebsklima Restrukturierungen setzen das Vertrauen der Mitarbeitenden aufs Spiel. Von Thomas Müller
Forschung
- Von Bienen und Blumen Wie Pflanzenarten entstehen
Evolutionärer Blümchensex (PDF, 797 KB)
- Im Liebeslabor Therapie für Paare in der Krise
Stresstest im Liebeslabor (PDF, 583 KB)
- Robuste Alleskönner Nanopartikel aus Oxiden sind vielseitig
Oxide fürs Leben (PDF, 290 KB)
- Volle Lohntüte Welche Ausbildung sichbezahlt macht
Wie sich Bildung auszahlt (PDF, 303 KB)
- Massgeschneiderte Medikamente Schwarzen Hautkrebs erfolgreich
bekämpfen
Den schwarzen Hautkrebs stoppen (PDF, 295 KB)