Magazin 2/11
Mensch und Molekül
Die Humanphysiologie verbindet Medizin und Biologie
Die Humanphysiologie hat den Anspruch, die medizinische und die naturwissenschaftliche Forschung zu verbinden. Mit diesem Ziel wurde 2005 an der Universität Zürich das Zentrum für Integrative Humanphysiologie ZIHP gegründet. Am ZIHP arbeiten Mediziner und Naturwissenschaftler Hand in Hand. Ihre Arbeit steht für einen neuen Trend in Forschung: die Erkenntnisse der Molekularbiologie mit der ganzheitlichen Sichtweise auf den Menschen zu koppeln. Das aktuelle Magazin geht der Frage nach, was humanphysiologische Forschung in der Praxis bedeutet.
Die Biologie hat in den letzten Jahrzehnten grosse Erfolge bei der Erforschung des Menschen erzielt: das Genom wurde entschlüsselt und eine Vielzahl von molekularen Mechanismen konnten aufgeklärt werden. Doch immer mehr zeigt sich, dass die Analyse von einzelnen biologischen Prozessen nicht ausreicht, um den Menschen als Ganzes zu verstehen. Gleichzeitig hat sich eine Kluft aufgetan zwischen der klinischen Forschung und der biologischen Grundlagenforschung.
Das Zentrum für Integrative Humanphysiologie der Universität Zürich (ZIHP) führt die beiden Bereiche wieder zusammen – mit gemeinsamen Forschungsprojekten und Ausbildungsangeboten. Das Dossier des aktuellen Magazins zeigt exemplarisch, wie humanphysiologische Forschung an der UZH funktioniert. Und es werden junge Forschende porträtiert, die an der Grenze zwischen Naturwissenschaften und Medizin arbeiten. Im Interview diskutieren der ZIHP-Vorsitzende Max Gassmann und der Direktor des Collegium Helveticum Gerd Folkers über integrative und interdisziplinäre Forschung am Menschen.
Weitere Themen
Weiter in diesem Heft: 2011 ist das Jahr der Chemie. Das Fach nimmt dies zum Anlass, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Interview erklärt Roger Alberto, Professor für Anorganische Chemie an der UZH, dass die Chemie unser Leben viel stärker beeinflusst, als es auf den ersten Blick erscheint: «Wir haben Medikamente entwickelt, Kommunikationstechnologien, Textilien, Farben. All das wäre ohne die Chemie undenkbar.» Für die Zukunft sieht Alberto ein grosses Potenzial bei der Erzeugung und Speicherung von Energie.
Die Deutschschweizer und die Westschweizer trennt nicht nur die Sprache. Sie haben oft auch andere Werte. Das zeigt sich etwa bei der Haltung gegenüber der Arbeit. Wie die Forschung des Wirtschaftsprofessors Josef Zweimüller zeigt, sind die Romands länger arbeitslos. Unter anderem auch, weil sie sich weniger selbst um eine neue Stelle bemühen als ihre Compatriotes ennet der Saane.
Dossier Mensch und Molekül
- Schweiss ohne Preis Höhentraining hat nicht die Wirkung, die ihm bisher zugeschrieben wurde. Von Thomas Gull
Höhentraining bringt nichts (PDF, 471 KB)
- Labor & Kraftraum Junge Forschende zwischen Naturwissenschaften und Medizin. Von Felix Würsten
Hüpfen als Altersvorsorge (PDF, 406 KB)
- Das gute Cholesterin High Density Lipoproteine könnten vor Diabetes und Arteriosklerose schützen. Von Felix Würsten
Die vielen Gesichter des guten Cholesterins (PDF, 348 KB)
- Innovative Symbiose Gerd Folkers und Max Gassmann über integrative und interdisziplinäre Forschung.
"Der Mensch hat eine abartige Ausdauer" (PDF, 359 KB)
- Aus dem Gleichgewicht Hirnleistungsstörungen wie ADHS sind die Folge fehlender Balance im Gehirn. Von Katja Rauch
Die Balance im Gehirn (PDF, 308 KB)
- Stillen macht gesund Die Muttermilch beeinflusst, welche Bakterien sich im Darm ansiedeln. Von Theo von Däniken
Forschung
- Talent & Tatoos Der Marktwert der Superstars
Die Ökonomie der Superstars (PDF, 239 KB)
- Gut gezwitschert Was im Hirn passiert, wenn Vögel singen lernen
Gesangsstunde für Zebrafinken (PDF, 267 KB)
- Die Physik des Wachstums Wie Lebewesen ihre Formen entwickeln
Sanfter Druck zur richtigen Form (PDF, 256 KB)
- Ökonomischer Röstigraben Weshalb Romands länger arbeitslos sind
Bonvivants und Arbeitsbienen (PDF, 268 KB)
- Kunst vor Gericht In Russland tobt ein Kulturkampf
Kunst auf der Anklagebank (PDF, 1 MB)