
Findige Köpfe. Wie Innovation entsteht
Mit wissenschaftlichem Know-how Produkte für den Markt entwickeln und eine eigene Firma gründen ist ein riskantes Abenteuer. Wir haben innovative Köpfe getroffen, die es gewagt haben.
Zündende Idee, kreative Köpfe: An der UZH treffen sich Menschen, die unkonventionell denken und Neues wagen. Hier finden sie ein Umfeld, das sie stimuliert und unterstützt. Forschung und wissenschaftliche Ausbildung sind auch die Basis für neue Produkte und Geschäftsideen. Die Universität Zürich ist Teil eines blühenden Innovations-Ökosystems, das in den letzten zwanzig Jahren im Raum Zürich entstanden ist. In dieser Zeit sind an der UZH über 100 Spin-off-Firmen und zahlreiche Start-ups gegründet und rund 300 Lizenzen für wissenschaftliche Erfindungen vergeben worden. Unternehmen, die Forschende und UZH-Abgängerinnen und Abgänger initiiert haben, sind so etwas wie eine Frischzellenkur für die Wirtschaft. Mit der Lancierung ihres Innovation Hub (www.innovation.uzh.ch) hat die UZH zudem einen Katalysator geschaffen, der innovative Köpfe, die ein eigenes Unternehmen gründen oder ihre Erfindung vermarkten wollen, noch besser unterstützt.
Bei aller Förderung: Mit wissenschaftlichem Know-how eine Firma zu gründen, bleibt ein anspruchsvolles Abenteuer. Wir wollten wissen, was es dazu braucht, und haben einige dieser findigen Köpfe getroffen. Sie befinden sich an ganz unterschiedlichen Stationen auf dem Weg zur eigenen Firma – da ist die Studentin, die vom eigenen Unternehmen träumt; die junge Molekularbiologin, die dabei ist, mit einer wissenschaftlichen Idee ein Geschäft aufzubauen; und schliesslich der erfahrene Kämpe, der schon mehrere Firmen gegründet hat. Von ihnen wollten wir wissen, weshalb sie sich zu neuen Ufern – von der Wissenschaft zur Wirtschaft – aufgemacht haben und was notwendig ist, um aus einer tollen Idee oder einer vielversprechenden Erfindung ein Produkt zu machen.
Wir haben gelernt, dass dazu vielerlei Zutaten benötigt werden. Das Wichtigste jedoch ist, eine überzeugende Idee zu haben und von dieser selbst auch absolut überzeugt zu sein. Genauso wichtig sind die Kunden. Denn ohne Kunden kein Geschäft. Und: Firmen gründen ist Teamsport, deshalb ist es entscheidend, die richtigen Leute mit unterschiedlichen Fähigkeiten an Bord zu holen.
Doch selbst wenn das alles stimmt, ist der Aufbau eines Unternehmens riskant, Erfolg und Scheitern liegen oft nahe beieinander. Firmengründer brauchen deshalb Biss und Ausdauer – sie müssen bereit sein, den Gürtel auch einmal enger zu schnallen und eine Durststrecke durchzustehen. Dabei helfen ihnen idealerweise Geldgeber, die von der Idee genauso begeistert sind wie sie selbst. Und es gibt mittlerweile viele gute, engagierte Starthelfer wie die Technologietransferstelle Unitectra der UZH, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wenn es gelingt, entstehen aus guten wissenschaftlichen Ideen nützliche Produkte, auf die ihre Erfinder und die UZH stolz sein können. Der dreifache Firmengründer und Biochemiker Andreas Plückthun drückt das so aus: «Aus meiner Grundlagenforschung sind wichtige Medikamente geworden. Davon hätte ich als Student der Chemie nie zu träumen gewagt.»