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Life Sciences – Lebensnah forschen

Von der Zell- und Evolutionsbiologie bis zur Botanik, von der Biomedizinischen Technik bis zur Klinischen Chemie - die Life Sciences bilden an der Universität und der ETH Zürich einen Forschungsschwerpunkt. Innovative Forschungsprojekte aus den «Lebenswissenschaften» stehen auch im Mittelpunkt des neuen uni/eth-Magazins.

Zentral in der biologischen und biomedizinischen Grundlagenforschung ist die Arbeit mit geeigneten Modellorganismen. Der Zebrafisch ist einer dieser Organismen. Am Institut für Hirnforschung der Universität Zürich werden die genetischen Faktoren für die Entwicklung des Auges bei dem beliebten Aquarienfisch untersucht.Ergebnisse dieser Forschung könnten sich künftig positiv auf die Behandlung erbbedingter Sehstörungen auswirken, wie ein Artikel im neuen uni/eth-Magazin zeigt. Anhand des Fadenwurms (C. elegans) untersuchen Wissenschaftler am universitären Institut für Molekularbiologie den programmierten Zelltod - eine für den Körper lebenswichtige Funktion, von deren Erforschung auch die Krebstherapie in Zukunft profitieren könnte.

In der Medizin werden grosse Erwartungen an die Stammzellenforschung gerichtet. An der ETH werden die Mechanismen erforscht, wie aus neuralen Stammzellen das Nervensystem, das komplexeste Organ unseres Körpers, entsteht. Solche Erkenntnisse könnten bei der Therapie von Krankheiten des Gehirns oder Nervensystems wie Parkinson sowie bei Rückenmarksverletzungen helfen. Wie fruchtbar die Verbindung von Life Sciences und Ingenieurdisziplinen sein kann, zeigt ein Beitrag aus dem Institut für Biomedizinische Technik der ETH. Die Kombination von neuen Bildgebungssystemen und quantitativen biologischen Analysen erlaubt einen raschen Zugriff auf die 3D-Mikrostruktur von Knochen und eröffnet neue Einblicke in die genetischen Hintergründe der Osteoporose.

Das Phänomen Leben beschäftigt nicht nur die Naturwissenschaften und die Medizin. Auch die Sozial- und Geisteswissenschaften können für sich in Anspruch nehmen «Lebenswissenschaften» zu sein. Vielversprechend ist deshalb der Dialog über den Graben der Wissenschaftskulturen hinweg. Über Chancen und Grenzen dieses Dialogs der Disziplinen diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität und der ETH Zürich im aktuellen uni/eth-Magazin.

DOSSIER LIFE SCIENCES

  • Profilierte Forschung Mit der Initiative Life Science Zurich wollen die ETH und die Universität die Forschung in diesem Bereich stärker vernetzen und den Forschungsplatz Zürich besser profilieren. Ein Interview. MARTINA MÄRKI, ROGER NICKL

Ein weites Feld formiert sich (PDF, 98 KB)

  • Sehtests im Fischkino Welches sind die genetischen Faktoren für die Entwicklung des Zebrafisch-Auges? Die Beantwortung dieser Frage könnte künftig auch zur besseren Behandlung erbbedingter menschlicher Sehstörungen beitragen. STEPHAN NEUHAUSS, BEATRIX BENZ

Sehtests im Fischkino (PDF, 93 KB)

  • Design in der Natur Survival of the fittest – das Studium der genetischen Veränderungen in Hummelvölkern, mit denen diese auf Parasitenbefall reagieren, liefert wichtige Erkenntnisse für die Evolutionsbiologie und darüber hinaus. PAUL SCHMID-HEMPEL

Vom Design in der Natur (PDF, 111 KB)

  • Schutz vor Herzinfarkt Ein besseres Verständnis des Stoffwechsels der High- Density-Lipoproteine könnte helfen, neue Medikamente zur Prävention und Behandlung der Arteriosklerose zu entwickeln. ARNOLD VON ECKARDSTEIN

Schutz vor Herzinfarkt (PDF, 121 KB)

  • Blühendes Kap Die südafrikanische Kapregion zeichnet sich durch eine grosse Pflanzenvielfalt aus. Forscher am universitären Institut für Systematische Botanik versuchen zu erklären, wie diese erstaunliche Biodiversität entstanden ist. PETER LINDER

Blühendes Kap (PDF, 85 KB)

  • Testfall Life Sciences Mit dem Phänomen «Leben» beschäftigen sich neben Naturwissenschaften und Medizin auch die Geistesund Sozialwissenschaften. Anlass genug für einen Dialog über den Graben der Wissenschaftskulturen hinweg. HELGA KESSLER

Testfall Life Sciences (PDF, 111 KB)

  • Simulierte Proteinfaltung Erst die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur und der Funktion der Proteine wird es ermöglichen, die in den Genen codierte Information vollständig zu verstehen. Computern wird dabei eine Schlüsselrolle zukommen. JÖRG GSPONER, PETER KOLB, AMEDEO CAFLISCH

Proteinfaltung am Computer (PDF, 92 KB)

  • Neurale Stammzellen Wie können Stammzellen die verschiedensten Zelltypen des Nervensystems hervorbringen? Antworten darauf sind auch für die Therapie von Krankheiten des Gehirns interessant. LUKAS SOMMER

Stammzellen des Nervensystems (PDF, 100 KB)

  • Haut in Reparatur Wundheilung – ein alltägliches Wunder. Molekulare und zelluläre Mechanismen, die diesen Prozessen zugrunde liegen, sind Gegenstand intensiver Forschung für effiziente Therapien von Wundheilungsstörungen. SUSANNE BRAUN, SABINE WERNER

Die Haut im Reparaturprozess (PDF, 72 KB)

  • Programmierter Selbstmord Der Zelltod hat bei biologischen Entwicklungsprozessen, aber auch bei einer starken Schädigung der DNS für den Organismus eine lebenswichtige Funktion. Von der Erforschung der beteiligten Prozesse kann auch die Krebsbehandlung profitieren. MICHAEL HENGARTNER

Programmierter Selbstmord (PDF, 69 KB)

  • Astrozellen Wie sich menschliche Zellen im All verhalten, ist nicht nur Thema für Science-Fiction. Erkenntnisse zum Immunsystem von Astronauten und zum Knorpelwachstum unter Schwerelosigkeit lassen sich auf der Erde nutzen. AUGUSTO COGOLI

Menschliche Zellen im All (PDF, 88 KB)

  • Beinharte Bilder Bildgebungsverfahren zur Knochenanalyse erlauben nicht nur einen schnellen Zugriff auf die 3D-Mikrostruktur des Knochens, sondern eröffnen auch Erkenntnisse in genetische Hintergründe der Osteoporose. RALPH MÜLLER

Knochenanalyse: Beinharte Bilder (PDF, 102 KB)